Der Stoff, aus dem die Vliesfarben sind – Phäomelanin und Eumelanin

Alle Grundfarben bei Alpakas bestehen aus zwei Farbstoffen, nämlich aus rot-gelben Pigmenten, dem Phäomelanin, oder aus schwarzen Pigmenten, dem Eumelanin. Diese Pigmente verteilen sich während der ersten Trächtigkeitsphase über den Körper des Embryos. Abhängig davon, welchen Weg die Pigmente sich dabei suchen, kann die Verteilung über den Körper unterschiedlich ausfallen.

Wenn alle Vliesfarben entweder aus schwarzen Pigmenten oder aus rot-gelben Pigmenten entstehen, dann ist die naheliegende Frage, wie Fawn und Braun entstehen. Darüber wurde lange gerätselt und es wurde eine Zeit lang sogar vermutet, dass ein Braun-Gen bei Alpakas existiert. Das ist jedoch nicht der Fall. Eine braune Vliesfarbe entsteht aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher genetischer Marker, die die Menge und Mischung von Phäomelanin (rot-gelbem Farbstoff) und Eumelanin (schwarzem Farbstoff) steuern.

Welcher Farbstoff produziert werden kann, hängt also von den Allelen und dem Genotyp ab. Nachgewiesen ist, welche Allele die Produktion rot-gelber Pigmente und welche die schwarzer Pigmente ermöglichen. Damit kommen wir jetzt von den Farbpigmenten zu den Allelen, sprich zur Genetik. Denn es sind bestimmte genetische Marker, die die Produktion von Farbstoffen und deren Verteilung über den Körper in Gang zu setzen. Das sind hochkomplexe Vorgänge, die noch nicht alle im Detail erforscht sind.

Sicher lässt sich sagen: Alle Vliesfarben bei Alpakas bestehen aus den zwei Farbstoffen Phäomelanin (rot-gelb) und Eumelanin (schwarz).

Außerdem können die für die Zucht relevanten genetischen Marker zum Teil anhand des Phänotyps, also anhand des äußeren Erscheinungsbildes, und noch genauer mittels Gentests analysiert werden. Mehr dazu unter Allele und Genotypen.